Mit Bravour und sehr guter Leistung bei der IDEM in Berlin Prüfung bestanden
Berlin/Traunreut.
Kampfrichter gehören zum Judo wie der Sieg oder die Niederlage. Aus dem heimischen Judosport haben sich Judosportler in den Reihen der Kampfrichter durch vorzügliche Leistungen eine ausgezeichnete Spitzenposition im Deutschen Judo-Bund erreicht.
Zwei Judoka aus dem Bezirk Oberbayern konnten sich durch konsequente gute Leistungen in den letzten Jahren für den Aufstieg in die höchste deutsche Kampfrichterklasse empfehlen.
Die eine ist Manuela Kohlhofer von der DJK Eichstätt, Trägerin des 3.Dan, sie hat 1992 die KR-Lizenz erworben und seit 2002 die B-Lizenz des Deutschen Judo Bundes inne.
Der zweite ist Bernd Röder vom TuS Traunreut, Träger des 3.Dan, er hat bereits 1986 die KR-Lizenz erworben und hat seit 1999 die B-Lizenz des Deutschen Judo Bundes. Beide waren auf Grund ihrer sehr guten Beurteilungen vielfach in der 2.Bundesliga und bei Süddeutschen Meisterschaften eingesetzt.
Ludwig Tradler vom TSV Palling, als Kampfrichterobmann von Oberbayern und stellvertretender Kampfrichterreferent des Bayerischen Judo Verbandes und damit führend für die Aus- und Weiterbildung der Bayern mit zuständig hat das Talent der Beiden schnell erkannt und bei ihren Einsätzen gefördert.
Mit Beginn des Jahres 2003 wurde Röder in den Perspektivkader des Deutschen Judo-Bundes berufen und wurde mit weiteren Einsätzen auf höchster Ebene auf die Prüfung zur A-Lizenz getrimmt. Mit über 100 Einsätzen in diesem Zeitraum, davon 16 Süddeutsche -, 5 Deutsche – und Internationale Deutsche Meisterschaften wurde sein Beurteilungs- und Wertungsvermögen geschult. Dann kamen noch 20 Einsätze in der Bayern-, Regional- und 2.Bundesliga dazu auf denen Röder durch Beobachter benotet wurde. Damit brachte es Röder bereits auf 350 Einsätze als Kampfrichter.
Mit zusätzlichen Schulungen an Hand von Videoaufnahmen von der Bundesliga bis zur Weltmeisterschaft und Olympiade, sowie Regelkunde durch Mitglieder der Bayerischen Kampfrichterkommission und des Deutschen Judo-Bundes wurde er auf die Prüfung vorbereitet.
Am vergangen Wochende fanden in Berlin die Internationalen Meisterschaften der U 20 statt mir über 400 Teilnehmern aus 31 Nationen und damit auch die Prüfungen zur A-Lizenz. Freitagabend wurde die Theorie geprüft bei der Röder als einziger die Note 1,0 und Kohlhofer 1,25 erzielte. Samstag und Sonntag ging es dann ab 10 Uhr auf die Matte. Nach fast 10 Stunden Praxis auf der Matte wurden Sonntagnachmittag die Ergebnisse bekanntgegeben. Stefan Bode, Kampffrichter Referent des DJB bescheinigte den beiden Oberbayern eine tolle Leistung auf der Matte. Mit den besten Prüfungsergebnissen von allen, erhielt Bernd Röder und Manuela Kohlhofer die Urkunden zur neuen und höchsten Kampfrichterlizenz die der DJB zu vergeben hat, überreicht.
Bernd Röder ist in der Bezirksliga Mannschaft des TuS Traunreut aktiver Kämpfer, ist seit 10 Jahren stellvertretender Kampfrichterobmann in Oberbayern, seit 2004 Kampfrichterobmann für Südbayern, damit für die Aus- und Weiterbildung der KR zuständig und ist Mitglied der fünfköpfigen KR-Kommission des BJV. Dazu gehört auch die Planung, Einteilung und die Bewertung der KR bei Südbayerischen Meisterschaften.
Röder wird nun mit dem Pallinger Tradler ein neues Team bilden und Hans Trommler vom TSV Mühldorf ersetzen, der die Altersgrenze erreicht hat. Tradler und Trommler waren 25 Jahre als KR-Team quer durch Deutschland unterwegs.
Nun will er sein ganzes Wissen an Bernd Röder weitergeben. Herausragende Kampfrichter zeichnen sich nicht nur durch profunde Regelkenntnis aus. “So was ist selbstverständlich” so Tradler. Dazu kommen “Fingerspitzengefühl”, “ein selbstsicheres aber bescheidenes Auftreten”, ” die Kompetenz in Sekundenschnelle zu entscheiden” und die “Fähigkeit aus Fehlern zu lernen”. Und jede Menge Erfahrung. Das alles gewinnt ein guter Kampfrichter vor allem durch regelmäßiges aktives Training auf der Matte.
Foto: v.l. Bernd Röder und Ludwig Tradler